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Hebekissen des DRK-Kreisverbandes schafft bis zu 450 Kilogramm / Neue Stellen im Hausnotruf

18.08.2016

Menschen gute Dienste leisten, Mitarbeiter unterstützen, Kosten sparen: Das neue Hebekissen für den DRK-Hausnotrufdienst schafft bis zu 450 Kilogramm. Es ist flexibel für nur einen Helfer einsetzbar vor Ort. Seit wenigen Wochen ist es im DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg bei Fahrten dabei – und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit.



Das Szenario: Ein Mann liegt zu Hause auf dem Boden, er ist gefallen und kann sich nicht aufrichten.  Per Knopfdruck am Armband hat er das Rote Kreuz alarmiert. Der Mitarbeiter kommt  schnell. Der  Gestürzte ist allerdings ein schwerer Mensch und unbeholfen. Jetzt kommt das Hebekissen der Hausnotruf-Fahrbereitschaft zum Einsatz. „Wir können damit schneller und schonender für alle Beteiligten Hilfe leisten“, freut sich  Christian Niesen, Leiter der DRK-Servicezentrale.

Selbst für den Umgang mit durchschnittlich schweren Personen würden oft mehrere Helfer benötigt. „Eine Person mit ungefähr 70 Kilogramm Körpergewicht alleine aufzurichten, kann ein Ding der Unmöglichkeit sein. Zumindest aber ist es eine enorme Belastung für den Rücken.“ Das Hebekissen bringe aber nicht nur Kostenersparnis beim Einsatz von Pflegepersonal, sondern sei auch für den Gestürzten ein Vorteil: „Er muss viel weniger lange auf dem Boden verharren, weil kein zweiter Helfer alarmiert werden muss.“

Mann sitzt auf dem aufgeblasenen HebekissenSeit wenigen Wochen im Rettungswagen dabei kommt das Hebekissen laut Niesen schon mindestens fünfmal pro Tag zum Einsatz.  Die am Boden liegende Person wird auf das Kissen geschoben und ein Kompressor eingeschaltet. Das luftmatratzenartige Teil füllt sich langsam,  vier  Luftkissen blasen sich nach und nach auf, der am Boden Liegende hebt sich mühelos in die Höhe und kann sicher aufgerichtet werden. Mindestens auf Stuhlhöhe. „Geht einfach, tolle Sache“, so Niesen.

In der DRK-Hausnotrufzentrale des DRK in Heidelberg laufen rund 2300 Anschlüsse aus der Region auf. Hier wird der Hilfebedarf erörtert und an die Fahrbereitschaft weitergegeben. Elf hauptamtliche Mitarbeiter sind rund um die Uhr erreichbar, die sechs Stellen für das Team aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr sollen auf neun aufgestockt werden. „Die Nachfrage nach dem Hausnotruf ist groß, rund sechs Prozent Steigung jährlich“, betont Niesen.

Mitarbeiter neben dem Schlüssel-TresorDer Anschluss besteht aus dem Hausnotrufgerät und einem Handsender, der an einer Halskette oder Armband getragen wird. Der Anschluss ist technisch kein Problem, der Aufbau dauert etwa eine Stunde. Über den Sender  gibt es rund um die Uhr eine Sprechverbindung mit einem DRK-Mitarbeiter in der Zentrale. Automatisch hat er alle wichtigen Daten, die er für eine Hilfeleistung braucht, auf dem Bildschirm: Adresse, Kontaktpersonen, Medikamente, Gesundheitsdaten. Je nach Erfordernis werden Personen nach den Wünschen des Auftraggebers informiert. Das können Familienmitglieder sein, der Hausarzt oder auch nur Nachbarn. „Was wir wissen sollen, wird vorher abgefragt“, betont Niesen. „Ist da ein Hund im Haus? Oder darf die  Katze auf keinen Falle aus der Wohnung flüchten? Alles wird beachtet.“ Die Wohnungsschlüssel können beim DRK hinterlegt werden. „Früher waren das mal Blechschränke. Heute sind das elektronisch gesicherte Tresore. Wer da wann zugriffsberechtigt ist, wird alles dokumentiert“, versichert Niesen. „Das ist uns auch wichtig.“

Info: DRK-Kreisverband, Service-Zentrale, Telefon 06221-90100

Quelle: RNZ, 12.08.2016, Autorin: Maria Stumpf