Kreisverband Rhein-Neckar / Heidelberg e. V.
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Die Helfer vor Ort gingen motiviert an die Arbeit
Nach langer Pandemie-Pause: Ehrenamtliche Ersthelfer bildeten sich auf dem 6. HvO-Tag weiter.
Helfer vor Ort (HvO) sind gut ausgebildete Ersthelfer aus der Nachbarschaft. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn sie den Ort eines Notfalls schneller erreichen können als der Rettungsdienst oder wenn das nächste Rettungsfahrzeug noch im Einsatz ist. Ihre Aufgabe ist es, die sogenannte therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes zu überbrücken. Damit übernehmen die Helfer vor Ort, die ausschließlich ehrenamtlich arbeiten, eine wichtige Funktion in der Rettungskette – besonders in ländlicheren Gebieten. Sie führen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen wie Herz-Lungen-Wiederbelebung durch und betreuen die Patienten. Neben ihrer intensiven Qualifizierung – darunter Sanitätsausbildung und Erste-Hilfe-Kurse – bilden sich die Ersthelfer stetig weiter.
Ein solcher Fortbildungstag wird einmal im Jahr von der Kreisbereitschaftsleitung des DRK-Kreisverbandes Rhein-Neckar/Heidelberg veranstaltet. 2023 fand der HvO-Tag nach längerer pandemiebedingter Pause wieder statt – in der schönen, lichtdurchfluteten Manfred-Sauer-Stiftung in Lobbach.
Rhein-Neckar-Kreis hat eine der höchsten HvO-Dichten in Baden-Württemberg
Kreisverbandsärztin Dr. Christiane Serf und die stellvertretenden Kreisbereitschafsleitenden Andrea Seib-Schöne und Steffen Stadler begrüßten die etwa 150 Teilnehmenden. Dr. Christiane Serf stellte die große Bedeutung der HvO-Systeme in ihrer Begrüßung hervor: „Es ist wichtig, dass sich alle wieder engagiert an den HvO-Systemen aktiv beteiligen, dass sowohl die Helferinnen und Helfer als auch die Führungskräfte und Leitungskräfte motiviert nach der Pandemie ans Werk gehen und sich gegenseitig unterstützen“, sagte sie.
Insgesamt 27 Helfer-vor-Ort-Systeme gibt es im Kreisverbandsgebiet des DRK Rhein-Neckar/Heidelberg in den Gemeinden. „Wir haben damit eine der höchsten HvO-Dichten in Baden-Württemberg“, sagte DRK-Präsident Jürgen Wiesbeck bei seiner Begrüßung. Er dankte den ehrenamtlichen Rotkreuzlern für Ihr großartiges Engagement – auch diesen Samstag „opferten“ die Teilnehmenden immerhin ihrer Weiterbildung.
Praxisnahe Übungen direkt am Gerät
Das rundum interessante Programm bot den Teilnehmenden sowohl Theorie als auch Praxis: So gab Patrick Bräunling wichtige Infos zum Patientenprotokoll und zum Datenmanagement, Alexander Born vom DRK Leimen referierte über Sonder- und Wegerechte auf der Einsatzfahrt. Aus dem hauptamtlichen Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes referierten Ronny Gill, Teamleiter Rettungsdienst und Praxisanleiter Matthias Wagner. Sie stellten die neuen Fahrzeuge im Fuhrpark des Rettungsdienstes vor und deren neue Ausstattung.
In der „aktiven Mittagspause“ konnten die Teilnehmenden dann besagte Rettungsfahrzeuge auch in der Praxis erleben. Auf dem Außengelände standen ein Rettungswagen der neuesten Generation und ein Einsatzfahrzeug des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst – der bei Schadenslagen mit vielen Verletzten alarmiert wird. Hier führte Rettungsdienst-Mitarbeiter Stephan Lang die neuen Features in der Praxis vor. Jens Bührle gab an seinem Infostand Einblicke in die wichtige Arbeit der Notfalldarstellung. Nach der Mittagspause brachte Max Baumann den Teilnehmenden das ABCDE-Schema näher, eine Strategie zur Untersuchung und Versorgung kritisch kranker oder verletzter Patienten auf der Basis einer Prioritätenliste.
Der Tag endete mit viel positivem Feedback der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Denen tat es sichtlich gut, sich wieder persönlich zu begegnen und sich über ihr Ehrenamt und ihre Berufung – nämlich Leben zu retten – auszutauschen.
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