Kreisverband Rhein-Neckar / Heidelberg e. V.
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Start in die Berufsausbildung zum Lebensretter
06.10.2021
Fünf junge Menschen haben im DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg ihre Ausbildung als Notfallsanitäter/in begonnen. Auf sie warten drei aufregende Jahre mit großer Verantwortung.
200 Bewerbungen auf 5 Ausbildungsplätze
Jonas Schölch, Fabian Schöpke, Marlene Herrmann, Jasmin Kurras und Cornelius Engel begannen zum 1. Oktober die Ausbildung im DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg. Sie setzten sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren gegen ihre Mitbewerber durch. „Der Ausbildungszweig Notfallsanitäter/Notfallsanitäterin ist seit Jahren sehr gefragt. Pro Jahr starten bei uns zwei Ausbildungsjahrgänge im April und Oktober, mit jeweils fünf Auszubildenden“, erklärt Ralf Dussinger, Rettungsdienstleiter des DRK-Kreisverbandes. „Auf diese fünf Plätze erhalten wir rund 200 Bewerbungen“. Insgesamt 30 NotfallsanitäterInnen bildet der DRK-Kreisverband derzeit aus.
Im Rahmen der Einführungswoche prasseln erstmal viele Infos auf die fünf „Neuen“ ein: Hinweise zur Arbeitssicherheit, zum Qualitätsmanagement, zu Dienstplänen und Urlaubsregelung. Außerdem lernen sie alle neun Außenstandorte des DRK-Kreisverbandes und das Einsatzgebiet kennen. Nach der Einführungswoche steht dann gleich der erste Schulblock an. Ernst wird es dann beim Einsatz auf der Rettungswache: Hier fahren die Azubis auf dem Rettungswagen zu echten Notfällen – zusammen mit einem erfahrenen Notfallsanitäter. „Das ist natürlich ein Sprung ins kalte Wasser für unsere Azubis“, sagt Praxisanleiter Matthias Bender, selbst Notfallsanitäter mit langjähriger Berufserfahrung. „Für Real-Einsätze in der Notfallrettung müssen sie von Anfang an physisch und psychisch belastbar sein“. Bis hierhin haben die Lehrlinge bereits das theoretische Rüstzeug aus der DRK-Bildungseinrichtung erworben, um den erfahrenen Notfallsanitätern effektiv zu assistieren.
Situationen, auf die man sich nur schwer vorbereiten kann
Das Team Aus-und Fortbildung des DRK-Kreisverbandes betreut die Auszubildenden intensiv: Fünf Praxisanleiter und eine Teamleiterin aus der Personalabteilung sind verantwortlich für den fachgerechten Ablauf der Ausbildung und die Schulungen in Theorie und Praxis. Multiplikatoren begleiten die Azubis bei Workshops und Projektarbeiten. Erfahrene Kollegen leiten sie als Mentoren im Einsatz an, führen Einsatznachbesprechungen und vermitteln festgelegte Wachentätigkeiten – beispielsweise die Ausrüstungskontrolle zu Dienstbeginn. „Wir investieren viel Zeit und Personal in die Qualität unserer Ausbildung“, so Praxisanleiter Matthias Bender. „Der Beruf bedeutet immense Verantwortung. Da ist es unsere Pflicht, die jungen Leute bestmöglich auf jeden Notfall vorzubereiten“. Der erfahrene Notfallsanitäter gibt allerdings zu: „Im Rettungsdienst gibt es auch Situationen, auf die man sich nur schwer vorbereiten kann“.
Hintergrund:
Notfallsanitäter versorgen eigenverantwortlich lebensbedrohlich Verletzte oder erkrankte Patienten. Sie übernehmen auch invasive Maßnahmen wie das Legen von venösen Zugängen und das Verabreichen von Medikamenten. Nach Eintreffen des Notarztes werden sie als Assistent des Arztes tätig.
Das Berufsbild Notfallsanitäter gibt es seit dem 1. Januar 2014 und löste damals den alten Beruf „Rettungsassistent“ ab. Die Ausbildung ist deutschlandweit im Notfallsanitätergesetz geregelt. Sie beinhaltet 1.960 Stunden Rettungswachen-Praktikum, 720 Stunden Klinik-Praktikum und 1.920 Unterrichtsstunden in den DRK-Landesschulen. Die Ausbildung endet mit dem Staatsexamen, nach theoretischer, praktischer und mündlicher Prüfung.