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Vom Jugendrotkreuz zum Lebensretter
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Ein Schlüsselerlebnis weckte Lukas´ Begeisterung für die Notfallrettung
Durch sein Hobby als Schulsanitäter wusste Lukas damals auf dem Sportplatz, dass die Erwachsenen bei dem zusammengebrochenen Patienten einiges falsch machten. „Ich bin also hin und habe im klassischen 30-2-Modell auf seinen Brustkorb gedrückt und die Frau des Mannes zur Mund-zu-Mund-Beatmung gebeten. Der Notruf war da schon einige Zeit abgesetzt. Als dann der RTW kam, hat die Besatzung die Reanimation übernommen“, erinnert er sich. „Damit war der Fall für mich erledigt. Im Nachhinein habe ich durch meinen Trainer erfahren, dass es dem Mann danach relativ gut ergangen ist, und er glimpflich aus der Nummer rauskam“. Für seinen Einsatz wurde Lukas sowohl vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), als auch vom DRK und dem Jugendrotkreuz (JRK) geehrt.
Das Jugendrotkreuz als Startschuss für die Karriere
Mit 15 wechselten Stephanie und ihr Bruder in die Bereitschaft Dossenheim. Dort absolvierten sie Sanitätskurse und lernten alle Facetten der Bereitschaftsarbeit kennen – und diese hielt auch für Stephanie prägende Erlebnisse bereit: „Mein allererstes Auto, dass ich je gefahren bin, war ein Rettungswagen – bei einem Fahrsicherheitstraining auf Privatgelände“, erinnert sie sich. Und: In der Bereitschaft traf sie auf Lukas, der fast zeitgleich dort eintrat. Beide kannten sich schon von früheren JRK- und SSD-Turnieren, bei denen sie Konkurrenten gewesen waren. Nach der Rettungssanitäter-Ausbildung begann Lukas ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Ausbildungsabteilung des DRK-Kreisverbandes, Stephanie begann ein Lehramts-Studium und arbeitete als Werkstudentin in der Notfallrettung. Beide entschieden sich später, die Notfallrettung zu ihrem Hauptberuf zu machen: Stephanie begann die Ausbildung zur Notfallsanitäterin im April 2019, Lukas folgte zum Ausbildungsstart im Oktober 2019.
„Die Notfallsanitäter-Ausbildung ist durchaus anspruchsvoll“
Während der dreijährigen herausfordernden Ausbildung zum/zur Notfallsanitäter*in, die mit dem Staatsexamen abschließt, stehen für die Azubis Stationen auf den Rettungswachen, im Klinikpraktikum und natürlich die Unterrichtseinheiten an der DRK-Landesschule an. „Die Ausbildung ist durchaus anspruchsvoll meiner Meinung nach“, sagt Lukas. Die Vorerfahrung durch viele Jahre im Jugendrotkreuz, beziehungsweise im Schulsanitätsdienst erwies sich in der Ausbildung für Stephanie und Lukas als hilfreich – vor allem beim Staatsexamen: „Die Erfahrungen aus den EH-Wettbewerben haben uns bei der Prüfung geholfen. Das Szenario dort war ähnlich: Man steht vor einer Tür und weiß nicht, welche Situation drinnen auf einen wartet. Ich war also relativ entspannt“, erzählt Stephanie. Nach dem erfolgreichen Staatsexamen stand der erste Dienst als vollwertige Notfallsanitäterin für sie an: „Meine erste Schicht hatte ich zusammen mit meinem Bruder, mit dem ich Erste Hilfe geübt habe, seit wir 6 Jahre alt waren. Da war also jemand bei mir im RTW, auf den ich mich jederzeit voll verlassen konnte – das war schon hilfreich.“
So wurde das Hobby zum Hauptberuf
Während Stephanie in ihrem Ehrenamt und ihrem Beruf aufgeht und dem DRK noch lange erhalten bleiben will, hat Lukas inzwischen ein Medizinstudium begonnen. Doch auch er wird dem DRK erhalten bleiben – und das nicht nur, weil er im Oktober den Nachnamen Rettemeyer angenommen hat, und somit jetzt auch ganz offiziell Teil einer altgedienten Rotkreuzfamilie ist.
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