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Schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien
07.02.2023
Am Morgen des 6. Februar 2023 kam es in der östlichen Mittelmeerregion zu einem schweren Erdbeben. In den betroffenen Gebieten in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien benötigen die Menschen dringend humanitäre Hilfe.

Ansprechpartner
HerrFelix Zurbrüggen
Kommunikation & Marketing
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Rettungsteams bergen noch immer Verstorbene aus den Trümmern. Kliniken und Gesundheitseinrichtungen sind am Limit, zahlreiche Gebäude und Straßen wurden zerstört. Helferinnen und Helfer des Türkischen Roten Halbmondes und des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes waren bereits unmittelbar nach dem ersten Beben im Einsatz, um die betroffenen Menschen zu versorgen.
Wichtige Fragen zur Erdbeben-Katatsrophe
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Wie ist die Lage vor Ort?
Unsere Schwestergesellschaften, der Türkische Rote Halbmond (TRH) sowie der Syrische Arabische Rote Halbmond (SARC), sind vor Ort im Einsatz und leisten beispielsweise Erste Hilfe. Es werden Unterkünfte, Decken, Nahrung und Kleidung zur Verfügung gestellt. Zudem sind Betreuerinnen und Betreuer im Einsatz, die psychosoziale Unterstützung anbieten. Insbesondere nachts fallen die winterlichen Temperaturen in der betroffenen Region derzeit auf unter null Grad, was die Lage für Helfende und Betroffene noch angespannter macht.
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Wie hilft das Deutsche Rote Kreuz?
- Das DRK hat am 10. und 11. Februar erste Hilfstransporte per Flugzeug und LKW-Konvoi in die Türkei auf den Weg gebracht. Der erste DRK-Hilfstransport per Flieger vom Typ B777F umfasst 2.500 Decken, 500 Familienzelte sowie 500 Pakete mit Material zur Winterfestmachung der Zelte und 4.000 Isoliermatten. Die insgesamt 70 Tonnen Hilfsgüter wurden am 10. Februar in Leipzig verladen und werden nach Adana im Süden der Türkei verbracht.
- Der zweite Transport auf insgesamt vier LKW umfasst 44 Tonnen Hilfsgüter. Dazu zählen 1.000 Zeltplanen, über 1.000 Isoliermatten, 77 Zeltheizungen einschließlich Zubehör, rund 3.400 Feldbetten und 1.000 Hygienepakete. Der Konvoi wurde am 11.Februar in Schönefeld bei Berlin beladen und steuerte dann auf dem Landweg die Türkei an.
- Darüber hinaus wurden dem Türkischen Roten Halbmond ungebundene Mittel in Höhe von 250.000 Euro zur direkten Nutzung für die dringendsten Bedarfe vor Ort zur Verfügung gestellt.
- In Syrien unterstützt das DRK den Syrischen Arabischen Roten Halbmond im Rahmen erster Soforthilfemaßnahmen mit einer mobilen Gesundheitseinrichtung, die in die vom Erdbeben betroffene Region entsendet wurde.
- 5.000 Matratzen, die in einem vom DRK unterstützten zentralen Lagerhaus in Tartous, im Westen Syriens, vorgehalten wurden, werden ebenfalls in die betroffenen Regionen verbracht. Darüber hinaus stellt das DRK mehrere hundert Mahlzeiten für Betroffene in Aleppo bereit und unterstützt vor Ort das Kinderkrankenhaus.
- Das DRK unterstützt bereits seit Jahren das humanitäre Logistiknetzwerk von SARC und finanziert zusätzlich Treibstoff, Transporte von Hilfsgütern und weitere Lagerkapazitäten in den betroffenen Gebieten. Der DRK-Logistikkoordinator in
- Damaskus übernimmt in Absprache mit SARC federführend die Koordination aller ankommenden Hilfsgüter aus der gesamten Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.
Wir befinden uns stetig in der Abstimmung mit unseren Schwestergesellschaften vor Ort und unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, um genau zu erfassen, welche Hilfe in welchem Umfang am dringendsten benötigt wird, damit wir zielführend unterstützen können. Das DRK hatte bereits nach wenigen Stunden initiale Unterstützung für die Einsatzteams in beiden Ländern zugesagt. Diese wird u.a. vom Auswärtigen Amt unterstützt.
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Ist das DRK auch mit eigenen Teams vor Ort, um etwa bei der Bergung von Menschen zu helfen?
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Wie kann ich helfen?
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien
https://www.drk.de/spenden/privatperson-spenden/jetzt-spenden/
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Warum keine Sachspenden?
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Warum besser Geldspenden?
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Hilfsangebote von Ärztinnen und Ärzten, Notfallsanitäterinnen und -sanitätern sowie Krankenpflegerinnen und -pflegern und sonstigem Gesundheitspersonal (z.B. Hebammen)
- Wir sind sehr dankbar für Ihr Angebot, in dieser schweren Krise mit dem Deutschen Roten Kreuz zu arbeiten
- Das DRK hält bereits jetzt unter anderem Gesundheitspersonal vor, um in Sofort- und Nothilfeeinsätzen reagieren zu können.
- Dieses Gesundheitspersonal, aber auch Personal in den Bereichen Wassertechnik, Logistik, Finanzen usw. sind Teil des DRK-Sofort- und
Nothilfepersonalpool (Surge Roster). - Um Teil des Rosters zu werden, müssen Interessierte eine Zahl an verpflichtenden Online- und Präsenztrainings absolvieren, die vom
DRK und seinen Schwestergesellschaften angeboten werden. - Vor allem bei Einsätzen in Krisengebieten ist ein spezielles
Sicherheitstraining im Vorfeld eines Einsatzes essenziell. - Der DRK-Trainingskalender sowie weitere Informationen zu den Voraussetzungen, gesuchten Profilen und verpflichtenden Online- und
Präsenztrainings sind hier abrufbar: https://www.drk.de/en/beinvolved/
training-programme-for-international-deployments/ - Interessierte können ihr Profil an das DRK übermitteln und sich auf Trainings bewerben. Wichtig: Kontaktdaten und Lebenslauf müssen auf Englisch vorliegen.
- Weitere Fragen können gerne an surge@drk.de gerichtet werden.
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Wie viel von jeder Spende wird für Marketing- und Verwaltungsausgaben aufgewendet?
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Wo kann ich Unterstützung für betroffene Freunde und Familienangehörige bekommen?
Wenn eine Katastrophe wie diese eintritt, ist es eine Priorität zu wissen, wo die Angehörigen sind und wie es ihnen geht, ob sie überlebt haben, ob sie Hilfe brauchen. Dies gilt natürlich auch für die in Deutschland lebenden Angehörigen, die keine Nachricht von ihnen nahestehenden Menschen im Erdbebengebiet in der Türkei oder in Syrien haben. In dieser akuten Phase der Katastrophe hat der DRK-Suchdienst noch keine Informationen des Rotkreuz- und Rothalbmond-Suchdienstnetzwerks erhalten. In den ersten Stunden und Tagen können in den betroffenen Regionen noch keine Suchanfragen aus dem Ausland bearbeitet werden. Als Erstes finden vor Ort Suchaktionen nach Verschütteten und Rettungsmaßnahmen statt. Zudem gibt es noch keine Entwarnung. Bis die Suchdienste des Türkischen Roten Halbmonds und des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds Suchanfragen aus dem Ausland beantworten können, dauert es noch etliche Tage. Ob eine sogenannte Family-Links-Website geschaltet wird, auf der sich Betroffene selbst registrieren können, dass es ihnen gut geht, wissen wir noch nicht. Wir können den Angehörigen zurzeit leider nur zu Geduld raten und dazu mit den Familienmitgliedern, mit denen es möglich ist, Kontakt zu halten.
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Wo erhalte ich Informationen über vermisste Familienangehörige und Freunde?
- Aleppo: +963 (0)950000822
- Hama: +983 (0)9950000824
- Latakia: +963 (0)950000827
- Tartous: +963 (0)950000928
Auch für Anfragen zu vermissten Menschen in der Türkei gibt es einen Kontakt: Tracing@kizilay.org.tr oder die Hotline: 168 (erreichbar in vier Sprachen: Türkisch, Englisch, Arabisch, Farsi).
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Was kann ich sonst noch tun, wenn ich nach dem Erdbeben Angehörige vermisse?
Sollten Sie den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben, versuchen Sie bitte zunächst selbst, diese per E-Mail oder mobil zu erreichen. Betrifft Ihre Sorge ein deutsches Familienmitglied in der Türkei, empfehlen wir Ihnen, die Hinweise des Auswärtigen Amts zu beachten: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/krisenpraevention/humanitaere-hilfe/erdbeben-tuerkei-syrien-faq/2581294. Darin weist das Auswärtige Amt auf die Möglichkeit hin, Ihr Anliegen über ein Kontaktformular auf konsularischem Weg an die türkischen Behörden zu richten.
Wenn es Ihnen nicht gelingt, Ihre Verwandten über die regulären Kommunikationsmittel oder konsularische Wege zu finden, steht der DRK-Suchdienst an Ihrer Seite, um Sie bei Ihren Suchbemühungen zu unterstützen: Kontaktformular Internationale Suche - DRK-Suchdienst.
Der DRK-Suchdienst weist darauf hin, dass er in der derzeitigen, sehr unübersichtlichen Lage noch nicht aktiv werden kann, um den Kontakt zu vermissten Angehörigen in den betroffenen Gebieten herzustellen. Unsere Partner vor Ort, die nationalen Rothalbmond-Gesellschaften der Türkei und Syriens sowie die Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Syrien, konzentrieren sich in der gegenwärtigen Phase der Katastrophe vorrangig auf lebensrettende Maßnahmen und die notwendige Hilfe bei der Versorgung von Betroffenen im Erdbebengebiet.
Aktuelle Informationen veröffentlichen wir über die DRK-Suchdienst-Website: drksuchdienst.de.
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Werden zusätzliche Blutspenden gebraucht?
Die DRK/BRK-Blutspendedienste weisen darauf hin, dass ein kontinuierlicher Nachschub an Blutspenden grundsätzlich unerlässlich ist, um auch in Krisensituationen sofort helfen zu können. Daher bitten die DRK/BRK-Blutspendedienste die vielfältigen Blutspendeangebote generell und kontinuierlich wahrzunehmen. Die Blutspende ist auch für neue Spenderinnen und Spender immer eine sehr gute Gelegenheit, sich solidarisch zu engagieren.
Blutspendetermine in Ihrer Nähe und Informationen zur Blutspende beim Deutschen Roten Kreuz finden Sie unter: www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/
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Wo bekomme ich zuverlässige Informationen zu den aktuellen Entwicklungen?
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Die Hilfe kommt in den syrischen Gebieten, so hört man, schlechter an als auf der türkischen Seite. Woran liegt das?
Vor allem die Situation in Syrien ist äußerst komplex: Das Land wird seit zwölf Jahren von einem bewaffneten Konflikt und einer schweren Wirtschaftskrise heimgesucht. Aufgrund des Mangels an Strom und Treibstoff, der geschwächten Infrastruktur und politischen Komplexität ist es in vielen Gebieten, auch im Norden Syriens, eine besondere Herausforderung, humanitäre Hilfe zu leisten. Der Syrische Arabische Rote Halbmond arbeitet derzeit rund um die Uhr in Hama, Aleppo, Tartous und Latakia. Der Zugang zur Region Idlib und zu Hunderten von Dörfern dazwischen ist nach wie vor schwierig. Freiwillige Helferinnen und Helfer, die nur über begrenzte Mittel verfügen, waren und sind die Ersten, die helfen.
Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften ruft alle Parteien auf, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu gewähren, damit alle gefährdeten Gemeinschaften erreicht werden können.
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Wie organisiert das DRK Hilfeleistungen in Syrien?
Ist das DRK dort vor Ort?
Die Helferinnen und Helfer des SARC decken mehr als 60 Prozent der humanitären Hilfsleistungen in Syrien ab.
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Wie ist die Lage in den DRK-Büros in der Türkei und Syrien? Sind diese ebenfalls von den Erdbeben beschädigt worden? Gibt es Verletzte?
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Wie unterstützt das DRK in der Türkei darüber hinaus?
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Werden bestimmte Regionen bzw. Bevölkerungsgruppen wie die Kurden bei den humanitären Hilfeleistungen des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes benachteiligt?
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Arbeitet das DRK auch mit dem „Kurdischen Roten Kreuz“ zusammen?
Kreuzes und Roten Halbmondes und deshalb auch kein Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Somit ist es auch keine Schwestergesellschaft und kein Partner des DRK.
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Wieso darf nicht jeder, der helfen will, das Rote Kreuz als Zeichen beispielsweise für einen Hilfstransport nutzen?