Hilfskräfte suchen nach Verletzten in den Trümmern nach dem ErdbebenFoto: Türkischer Roter Halbmond

Sie befinden sich hier:

Sie befinden sich hier:
Logo DRK

 

Kreisverband Rhein-Neckar / Heidelberg e. V.

Langer Anger 2
69115 Heidelberg
Tel. 06221 / 90 10 0
Fax 06221 / 90 10 60

Notruf: Tel. 112 | Krankentransport: Tel. 19222



Schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien

Am Morgen des 6. Februar 2023 kam es in der östlichen Mittelmeerregion zu einem schweren Erdbeben. In den betroffenen Gebieten in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien benötigen die Menschen dringend humanitäre Hilfe.

 

Bild Kontaktperson

Ansprechpartner

Herr 
Felix Zurbrüggen
Kommunikation & Marketing

Telefon:
06221- 90 10 77
Telefax:
06221- 90 10 60

E-Mail an Herrn Zurbrüggen
In der Türkei und in Syrien verloren mehr als 50.000 Menschen Ihr Leben, viele mehr wurden verletzt. Das Ausmaß der Zerstörung ist noch immer gewaltig.

Rettungsteams bergen noch immer Verstorbene aus den Trümmern. Kliniken und Gesundheitseinrichtungen sind am Limit, zahlreiche Gebäude und Straßen wurden zerstört. Helferinnen und Helfer des Türkischen Roten Halbmondes und des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes waren bereits unmittelbar nach dem ersten Beben im Einsatz, um die betroffenen Menschen zu versorgen.

Wichtige Fragen zur Erdbeben-Katatsrophe


  • Wie ist die Lage vor Ort?
    Aktuell ist die Lage in den betroffenen Gebieten in der Türkei und in Syrien noch unübersichtlich und dynamisch. Wir können daher an dieser Stelle zunächst nur auf die aktuelle Berichterstattung in den Medien sowie auf erste offizielle Auskünfte verweisen. Demnach kamen bei den Erdbeben im Südosten der Türkei und im Nordwesten Syriens bislang mehr als 50.000 Menschen ums Leben, weitere Tausende wurden verletzt, Infrastruktur und zahlreiche Gebäude wurden in beiden Ländern zerstört. Die Zahl der Opfer und das genaue Ausmaß der Schäden dürfte erst in den kommenden Tagen klarer werden.

    Unsere Schwestergesellschaften, der Türkische Rote Halbmond (TRH) sowie der Syrische Arabische Rote Halbmond (SARC), sind vor Ort im Einsatz und leisten beispielsweise Erste Hilfe. Es werden Unterkünfte, Decken, Nahrung und Kleidung zur Verfügung gestellt. Zudem sind Betreuerinnen und Betreuer im Einsatz, die psychosoziale Unterstützung anbieten. Insbesondere nachts fallen die winterlichen Temperaturen in der betroffenen Region derzeit auf unter null Grad, was die Lage für Helfende und Betroffene noch angespannter macht.

  • Wie hilft das Deutsche Rote Kreuz?
    • Das DRK hat am 10. und 11. Februar erste Hilfstransporte per Flugzeug und LKW-Konvoi in die Türkei auf den Weg gebracht. Der erste DRK-Hilfstransport per Flieger vom Typ B777F umfasst 2.500 Decken, 500 Familienzelte sowie 500 Pakete mit Material zur Winterfestmachung der Zelte und 4.000 Isoliermatten. Die insgesamt 70 Tonnen Hilfsgüter wurden am 10. Februar in Leipzig verladen und werden nach Adana im Süden der Türkei verbracht.
    • Der zweite Transport auf insgesamt vier LKW umfasst 44 Tonnen Hilfsgüter. Dazu zählen 1.000 Zeltplanen, über 1.000 Isoliermatten, 77 Zeltheizungen einschließlich Zubehör, rund 3.400 Feldbetten und 1.000 Hygienepakete. Der Konvoi wurde am 11.Februar in Schönefeld bei Berlin beladen und steuerte dann auf dem Landweg die Türkei an.
    • Darüber hinaus wurden dem Türkischen Roten Halbmond ungebundene Mittel in Höhe von 250.000 Euro zur direkten Nutzung für die dringendsten Bedarfe vor Ort zur Verfügung gestellt.
    • In Syrien unterstützt das DRK den Syrischen Arabischen Roten Halbmond im Rahmen erster Soforthilfemaßnahmen mit einer mobilen Gesundheitseinrichtung, die in die vom Erdbeben betroffene Region entsendet wurde.
    • 5.000 Matratzen, die in einem vom DRK unterstützten zentralen Lagerhaus in Tartous, im Westen Syriens, vorgehalten wurden, werden ebenfalls in die betroffenen Regionen verbracht. Darüber hinaus stellt das DRK mehrere hundert Mahlzeiten für Betroffene in Aleppo bereit und unterstützt vor Ort das Kinderkrankenhaus.
    • Das DRK unterstützt bereits seit Jahren das humanitäre Logistiknetzwerk von SARC und finanziert zusätzlich Treibstoff, Transporte von Hilfsgütern und weitere Lagerkapazitäten in den betroffenen Gebieten. Der DRK-Logistikkoordinator in
    • Damaskus übernimmt in Absprache mit SARC federführend die Koordination aller ankommenden Hilfsgüter aus der gesamten Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.


    Wir befinden uns stetig in der Abstimmung mit unseren Schwestergesellschaften vor Ort und unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, um genau zu erfassen, welche Hilfe in welchem Umfang am dringendsten benötigt wird, damit wir zielführend unterstützen können. Das DRK hatte bereits nach wenigen Stunden initiale Unterstützung für die Einsatzteams in beiden Ländern zugesagt. Diese wird u.a. vom Auswärtigen Amt unterstützt.



  • Ist das DRK auch mit eigenen Teams vor Ort, um etwa bei der Bergung von Menschen zu helfen?
    Das DRK hat zwar keine eigenen Rettungsteams vor Ort, ist aber durch Mitarbeitende in beiden Ländern vertreten. Sie übernehmen vor allem die Klärung der Bedarfe und koordinieren mit den Schwestergesellschaften die Hilfslieferungen und Hilfsmaßnahmen. So können wir die stetige und enge Abstimmung mit unseren Schwestergesellschaften vor Ort sowie unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung gewährleisten und genau erfassen, welche Hilfe wo in welchem Umfang am dringendsten benötigt wird, um zielführend zu unterstützen. Derzeit geht es darum, die Überlebenden mit dem Notwendigsten zu versorgen. Neben dieser unmittelbaren Soforthilfe stellen wir uns bereits jetzt darauf ein, auch längerfristig Unterstützung in den betroffenen Regionen zu leisten und unseren Schwestergesellschaften zur Seite zu stehen.

  • Wie kann ich helfen?
    Wir wissen, dass die Betroffenheit angesichts des Erdbebens in der Türkei und in Syrien auch in der deutschen Bevölkerung groß ist und der Wunsch, den Menschen vor Ort Unterstützung zu bieten, ebenso. Das Deutsche Rote Kreuz bittet um Spenden und hat dafür folgenden zentralen Spendenzweck eingerichtet: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien“.

    IBAN: DE63370205000005023307
    BIC: BFSWDE33XXX
    Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien
    https://www.drk.de/spenden/privatperson-spenden/jetzt-spenden/



  • Warum keine Sachspenden?
    Die Not der betroffenen Menschen und damit ihr Bedarf an Unterstützung ist groß. Damit Hilfe tatsächlich ankommt, ist es wichtig, dringend benötigte Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht unnötig zu belasten oder gar zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Hilfslieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sondern behindern die humanitäre Arbeit vor Ort. Das DRK kann weder den Transport privater Sachspenden übernehmen, beziehungsweise diesen organisieren, noch die für den Transport notwendigen Zollbescheinigungen beschaffen und etwaige Formalitäten erledigen. Anderslautende Hinweise sind schlicht falsch. Darüber hinaus ist es nicht möglich, sich einem Hilfskonvoi des DRK anzuschließen.

  • Warum besser Geldspenden?
    Gegenüber Sachspenden sind Geldspenden eine deutlich effektivere Art der Hilfe. Der große Vorteil von Geldspenden ist, dass die bedachte Organisation damit die Möglichkeit hat, die Verwendung der Mittel flexibel sich ändernden Verhältnissen und einer sich verändernden Bedarfslage in den betroffenen Gebieten anzupassen. Was in sich sehr schnell ändernden Situationen absolut erforderlich ist. So kann letzten Endes noch besser sichergestellt werden, dass die Gelder in den Bereichen eingesetzt werden können, in denen der Bedarf – mit Blick auf das Tätigkeitsspektrum des Roten Kreuzes – jeweils am größten ist.

  • Hilfsangebote von Ärztinnen und Ärzten, Notfallsanitäterinnen und -sanitätern sowie Krankenpflegerinnen und -pflegern und sonstigem Gesundheitspersonal (z.B. Hebammen)
    • Wir sind sehr dankbar für Ihr Angebot, in dieser schweren Krise mit dem Deutschen Roten Kreuz zu arbeiten
    • Das DRK hält bereits jetzt unter anderem Gesundheitspersonal vor, um in Sofort- und Nothilfeeinsätzen reagieren zu können.
    • Dieses Gesundheitspersonal, aber auch Personal in den Bereichen Wassertechnik, Logistik, Finanzen usw. sind Teil des DRK-Sofort- und
      Nothilfepersonalpool (Surge Roster).
    • Um Teil des Rosters zu werden, müssen Interessierte eine Zahl an verpflichtenden Online- und Präsenztrainings absolvieren, die vom
      DRK und seinen Schwestergesellschaften angeboten werden.
    • Vor allem bei Einsätzen in Krisengebieten ist ein spezielles
      Sicherheitstraining im Vorfeld eines Einsatzes essenziell.
    • Der DRK-Trainingskalender sowie weitere Informationen zu den Voraussetzungen, gesuchten Profilen und verpflichtenden Online- und
      Präsenztrainings sind hier abrufbar: https://www.drk.de/en/beinvolved/
      training-programme-for-international-deployments/
    • Interessierte können ihr Profil an das DRK übermitteln und sich auf Trainings bewerben. Wichtig: Kontaktdaten und Lebenslauf müssen auf Englisch vorliegen.
    • Weitere Fragen können gerne an surge@drk.de gerichtet werden.


  • Wie viel von jeder Spende wird für Marketing- und Verwaltungsausgaben aufgewendet?
    Für 2020 lagen die Marketing- und Verwaltungskosten des DRK-Generalsekretariats bei 18,61 Prozent. Diese 18,61 Prozent werden eingesetzt für die Planung und Steuerung der Hilfsprojekte, für Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, die Berichterstattung zur Spendenverwendung sowie Verwaltung und Qualitätssicherung. Damit die Spenden verantwortungsvoll und sachgerecht verwendet werden, ist ein gewisses Maß an Verwaltung und Kontrolle unerlässlich. Das DRK berichtet über die Verwendung der Spenden auf seiner Webseite, in seinen Spendenbriefen und anderen Medien.

  • Wo kann ich Unterstützung für betroffene Freunde und Familienangehörige bekommen?
    Wir verstehen, dass die Sorge und Angst um Familienangehörige, Freunde und Bekannte unvorstellbar groß sind. Leider können wir als Rotes Kreuz in der akuten Situation keine Form der Einzelfallhilfe leisten. Wir bemühen uns, gemeinsam mit unseren Schwestergesellschaften, dem Türkischen Roten Halbmond sowie dem Syrischen Arabischen Roten Halbmond, humanitäre Hilfe nach dem Maß der Not zu leisten.

    Wenn eine Katastrophe wie diese eintritt, ist es eine Priorität zu wissen, wo die Angehörigen sind und wie es ihnen geht, ob sie überlebt haben, ob sie Hilfe brauchen. Dies gilt natürlich auch für die in Deutschland lebenden Angehörigen, die keine Nachricht von ihnen nahestehenden Menschen im Erdbebengebiet in der Türkei oder in Syrien haben. In dieser akuten Phase der Katastrophe hat der DRK-Suchdienst noch keine Informationen des Rotkreuz- und Rothalbmond-Suchdienstnetzwerks erhalten. In den ersten Stunden und Tagen können in den betroffenen Regionen noch keine Suchanfragen aus dem Ausland bearbeitet werden. Als Erstes finden vor Ort Suchaktionen nach Verschütteten und Rettungsmaßnahmen statt. Zudem gibt es noch keine Entwarnung. Bis die Suchdienste des Türkischen Roten Halbmonds und des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds Suchanfragen aus dem Ausland beantworten können, dauert es noch etliche Tage. Ob eine sogenannte Family-Links-Website geschaltet wird, auf der sich Betroffene selbst registrieren können, dass es ihnen gut geht, wissen wir noch nicht. Wir können den Angehörigen zurzeit leider nur zu Geduld raten und dazu mit den Familienmitgliedern, mit denen es möglich ist, Kontakt zu halten.

  • Wo erhalte ich Informationen über vermisste Familienangehörige und Freunde?
    Der Syrische Arabische Rote Halbmond hat einige Telefonnummern angegeben, an die sich Menschen wenden können, die den Kontakt zu Angehörigen in den betroffenen Regionen in Syrien verloren haben:

    • Aleppo: +963 (0)950000822
    • Hama: +983 (0)9950000824
    • Latakia: +963 (0)950000827
    • Tartous: +963 (0)950000928


    Auch für Anfragen zu vermissten Menschen in der Türkei gibt es einen Kontakt: Tracing@kizilay.org.tr oder die Hotline: 168 (erreichbar in vier Sprachen: Türkisch, Englisch, Arabisch, Farsi).



  • Was kann ich sonst noch tun, wenn ich nach dem Erdbeben Angehörige vermisse?
    Der DRK-Suchdienst rät Personen, die Angehörige vermissen, sich soweit möglich zu bemühen mit ihren Familienmitgliedern vor Ort in Kontakt zu kommen, sich gegenseitig informiert zu halten und einander zu unterstützen.

    Sollten Sie den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben, versuchen Sie bitte zunächst selbst, diese per E-Mail oder mobil zu erreichen. Betrifft Ihre Sorge ein deutsches Familienmitglied in der Türkei, empfehlen wir Ihnen, die Hinweise des Auswärtigen Amts zu beachten: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/krisenpraevention/humanitaere-hilfe/erdbeben-tuerkei-syrien-faq/2581294. Darin weist das Auswärtige Amt auf die Möglichkeit hin, Ihr Anliegen über ein Kontaktformular auf konsularischem Weg an die türkischen Behörden zu richten.

    Wenn es Ihnen nicht gelingt, Ihre Verwandten über die regulären Kommunikationsmittel oder konsularische Wege zu finden, steht der DRK-Suchdienst an Ihrer Seite, um Sie bei Ihren Suchbemühungen zu unterstützen: Kontaktformular Internationale Suche - DRK-Suchdienst.

    Der DRK-Suchdienst weist darauf hin, dass er in der derzeitigen, sehr unübersichtlichen Lage noch nicht aktiv werden kann, um den Kontakt zu vermissten Angehörigen in den betroffenen Gebieten herzustellen. Unsere Partner vor Ort, die nationalen Rothalbmond-Gesellschaften der Türkei und Syriens sowie die Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Syrien, konzentrieren sich in der gegenwärtigen Phase der Katastrophe vorrangig auf lebensrettende Maßnahmen und die notwendige Hilfe bei der Versorgung von Betroffenen im Erdbebengebiet.

    Aktuelle Informationen veröffentlichen wir über die DRK-Suchdienst-Website: drksuchdienst.de.

  • Werden zusätzliche Blutspenden gebraucht?
    Den DRK/BRK-Blutspendediensten liegen aktuell keine offiziellen, behördlichen Anfragen zur Unterstützung mit Blutpräparaten im Rahmen der katastrophalen Erdbeben in der Türkei und Syrien vor. Die DRK/BRK-Blutspendedienste stehen in intensivem Austausch mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen des Deutschen und Internationalen Roten Kreuzes sowie den entsprechenden behördlichen Stellen, um Hilfe im Bedarfsfall schnellstmöglich zur Verfügung stellen zu können. Ein koordiniertes, mit den Einsatzkräften vor Ort eng abgestimmtes Vorgehen ist zwingende Voraussetzung, damit benötigte Unterstützung ihr Ziel auch sicher erreichen kann.

    Die DRK/BRK-Blutspendedienste weisen darauf hin, dass ein kontinuierlicher Nachschub an Blutspenden grundsätzlich unerlässlich ist, um auch in Krisensituationen sofort helfen zu können. Daher bitten die DRK/BRK-Blutspendedienste die vielfältigen Blutspendeangebote generell und kontinuierlich wahrzunehmen. Die Blutspende ist auch für neue Spenderinnen und Spender immer eine sehr gute Gelegenheit, sich solidarisch zu engagieren.

    Blutspendetermine in Ihrer Nähe und Informationen zur Blutspende beim Deutschen Roten Kreuz finden Sie unter: www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/

  • Wo bekomme ich zuverlässige Informationen zu den aktuellen Entwicklungen?
    Angesichts der unübersichtlichen Lage raten wir dazu, Informationsquellen kritisch zu prüfen und seriöse Informationsangebote zu nutzen, wie die Angebote etablierter Medienhäuser mit professionellen Redaktionen und ausgebildeten Journalistinnen und Journalisten oder auch die Seiten des Auswärtigen Amtes. Auch das DRK stellt auf seiner Website https://www.drk.de/ gemäß des aktuellen Kenntnisstandes Informationen zu seiner Arbeit im Katastrophengebiet zur Verfügung.

  • Die Hilfe kommt in den syrischen Gebieten, so hört man, schlechter an als auf der türkischen Seite. Woran liegt das?
    Unsere Partner vom Türkischen Roten Halbmond und Syrischen Arabischen Roten Halbmond sind mit ihren lokalen Teams und Freiwilligen überall in der betroffenen Region unermüdlich im Einsatz. Voraussetzung ist allerdings, dass Vereinbarungen über Sicherheit und Zugang für die Einsatzkräfte mit den örtlichen Verantwortlichen getroffen werden können. Lokale Teams retten und helfen, wo sie können, ab der ersten Stunde. Die Nachlieferung von größeren Hilfsgüterladungen und Ausrüstung ist logistisch deutlich komplexer.

    Vor allem die Situation in Syrien ist äußerst komplex: Das Land wird seit zwölf Jahren von einem bewaffneten Konflikt und einer schweren Wirtschaftskrise heimgesucht. Aufgrund des Mangels an Strom und Treibstoff, der geschwächten Infrastruktur und politischen Komplexität ist es in vielen Gebieten, auch im Norden Syriens, eine besondere Herausforderung, humanitäre Hilfe zu leisten. Der Syrische Arabische Rote Halbmond arbeitet derzeit rund um die Uhr in Hama, Aleppo, Tartous und Latakia. Der Zugang zur Region Idlib und zu Hunderten von Dörfern dazwischen ist nach wie vor schwierig. Freiwillige Helferinnen und Helfer, die nur über begrenzte Mittel verfügen, waren und sind die Ersten, die helfen.

    Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften ruft alle Parteien auf, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu gewähren, damit alle gefährdeten Gemeinschaften erreicht werden können.

  • Wie organisiert das DRK Hilfeleistungen in Syrien?
    Ist das DRK dort vor Ort?
    Das DRK arbeitet seit 2012 in Syrien und ist derzeit mit einem Team von drei internationalen Mitarbeitenden und einer syrischen Mitarbeiterin in Damaskus vertreten. Das DRK unterstützt den Syrischen Arabischen Roten Halbmond vor allem in den Bereichen Gesundheitsversorgung, humanitäre und medizinische Logistik und Stärkung seiner Kapazitäten. So kann trotz des anhaltenden bewaffneten Konflikts im Land fortlaufend auf Krisensituationen reagiert werden. Diese enge Verbindung ist auch die Basis für die Zusammenarbeit in der aktuellen Katastrophensituation. Durch den direkten Kontakt kann das DRK genau erfassen, was die Menschen in den betroffenen Regionen des Landes benötigen und zielgerichtet Hilfe leisten.

    Die Helferinnen und Helfer des SARC decken mehr als 60 Prozent der humanitären Hilfsleistungen in Syrien ab.

  • Wie ist die Lage in den DRK-Büros in der Türkei und Syrien? Sind diese ebenfalls von den Erdbeben beschädigt worden? Gibt es Verletzte?
    Aktuell unterhält das DRK ein Büro in Damaskus in Syrien in der Zentrale des Syrischen Arabischen Roten Halbmond. Diese ist unbeschädigt und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sind wohlauf. Die Zusammenarbeit mit der türkischen Schwestergesellschaft wird normalerweise über das regionale DRK-Büro in der libanesischen Hauptstadt Beirut koordiniert. Aufgrund der derzeitigen massiven Notlage wird die zuständige DRK-Mitarbeiterin künftig aus Ankara, dem Hauptsitz des Türkischen Roten Halbmonds, arbeiten. Zur Unterstützung bei der Abwicklung der Hilfslieferungen wurde kurzfristig ein Nothilfeexperte in die Krisenregion im Süden des Landes entsandt. Zudem unterstützt unsere globale Kommunikationsdelegierte bei der Berichterstattung.

  • Wie unterstützt das DRK in der Türkei darüber hinaus?
    Das DRK und den TRH verbindet eine lange Partnerschaft in der internationalen Zusammenarbeit seit 1986, die insbesondere mit Beginn der Syrien-Krise vertieft und gestärkt wurde. Die Unterstützung durch das DRK erfolgt in den Bereichen Hilfsgüterversorgung, Aufbau von Gemeindezentren sowie im Hinblick auf Programme für die mentale Gesundheit. Der TRH ist zusammen mit der staatlichen Katastrophenschutzbehörde AFAD die führende, staatlich mandatierte humanitäre Organisation in der Türkei, sowohl für die innerstaatliche Versorgung als auch für die syrischen Geflüchteten.

  • Wieso darf nicht jeder, der helfen will, das Rote Kreuz als Zeichen beispielsweise für einen Hilfstransport nutzen?
    Das DRK sowie die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung weisen darauf hin, dass private Helferinnen und Helfer ihre Transporte nicht mit dem Schutz- und Kennzeichen des Roten Kreuzes oder des Roten Halbmondes versehen dürfen. Das ist ein klarer Missbrauch der Schutz- und Kennzeichen des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes. Die Verwendung des Roten Kreuzes, des Roten Halbmondes und des Roten Kristalls ist nach den Genfer Abkommen wie auch in deutschen Gesetzen streng reglementiert. Das Symbol darf zu Identifikations- und Schutzzwecken nur von den Sanitätsdiensten und dem Seelsorgepersonal der Streitkräfte, von Krankenhäusern sowie von anerkannten neutralen und unparteiischen Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz verwendet werden und dient der Sicherheit der humanitären Helferinnen und Helfer sowie dem Schutz der von ihnen versorgten betroffenen Zivilbevölkerung.